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MSC-zertifizierte Fischereien tragen mit den kontinuierlichen Verbesserungen ihrer Fangmethoden nicht nur dazu bei, große Meeresbewohner wie Delfine, Haie oder Schildkröten zu schützen. Eine MSC-zertifizierte Garnelenfischerei in Oregon im Westen der USA unterstützt mit ihren innovativen Maßnahmen auch den Erhalt von kleinen, nicht so bekannten Fischen.

Die Fischerei auf einen Blick

Karte mit Pin zur Pink Shrimp Fischerei in Oregon

Art:
Amerikanische Kaltwassergarnele (Pandalus jordani)

MSC gear type icon

Fanggerät:
Grundscherbrettnetze

MSC fishery location icon

Fanggebiet:
Nordostpazifik (FAO-Gebiet 67)

Fakten zur Garnelenfischerei in Oregon, USA

Im Jahr 2007 erhielt die Garnelenfischerei in Oregon als erste Garnelenfischerei der Welt das MSC-Zertifikat. Anfang 2013 wurde sie dann rezertifiziert.

Die Fischerei ist vor der Küste von Oregon im Westen der Vereinigten Staaten tätig, 80-90 Schiffe sind durch die bestehende MSC-Zertifizierung abgedeckt. Sie fangen hauptsächlich mit Grundschleppnetzen, die mit speziellen Vorrichtungen zur Beifangreduzierung ausgestattet sind.

Die jährliche Fangmenge, die in den Häfen von Oregon angelandet wird, beträgt durchschnittlich etwa 11.000 Tonnen bei einer durchschnittlichen Garnelengröße von insgesamt etwa 8 Zentimetern.

Die Garnelen werden hauptsächlich in gekochter und geschälter Form an den Einzelhandel und die Gastronomie der US-amerikanischen Westküste verkauft. Bei großen Fangmengen und/oder anhängig von den Marktbedingungen werden sie auch nach Europa exportiert. 

 

11,000t

Garnelen fängt die zertifizierte Fischerei auf Amerikanische Kaltwassergarnelen jährlich


Pink Shrimps closeup

 

Verbesserungen in der Garnelenfischerei

Reduzierung von Beifang

Eulachon Fische im Wasser

Ein kleiner Fisch namens Eulachon

Das Einsatzgebiet der Fischerei auf Amerikanische Kaltwassergarnelen ist auch die Heimat eines kleinen silbernen Fisches namens Eulachon. Der Name stammt aus der Sprache der Chinook, einem indigenen Volk im Nordwesten der USA, das sich früher entlang des Columbia River ansiedelte. Der Eulachon ist auch als Kerzenfisch bekannt, weil er von den Ureinwohnern getrocknet und zwischen Holzscheite geklemmt oder mit einem Docht durchzogen als Kerze verwendet wurde. Wie der Lachs wandert der Eulachon zum Laichen flussaufwärts. Er erreicht eine Körperlänge von bis zu 30 Zentimetern und ernährt sich von Plankton.

Eulachon in Gefahr

In der Vergangenheit hat die Zahl der Kerzenfische jedoch immer weiter abgenommen. Gründe dafür sind der Klimawandel, der Verlust von Lebensräumen und die Auswirkungen der Fischerei. In den USA steht der Eulachon deshalb sogar auf der Liste der bedrohten Tierarten (US Endangered Species Act).

Doch es gibt Hoffnung: Im Jahr 2013 haben die staatlichen Fischereimanager damit begonnen, nach Wegen zu suchen, um den Beifang von Eulachon zu reduzieren. Diese Bedingung wurde an die Fischerei gestellt, um ein weiteres Mal die MSC-Zertifizierung zu erhalten.

LED-Lichter reduzieren Beifang

Die Lösung kann manchmal so einfach sein: Forscher fanden heraus, dass das Anbringen von LED-Lichtern an den Seilen der Netze den unerwünschten Fang von Eulachon um 80-90% reduziert. In der Folge rüstete die gesamte Flotte der Amerikanischen Kaltwassergarnelen-Fischerei ihre Netze um, was wiederum andere Garnelenfischer in Kalifornien, Oregon und Washington dazu anregte, es ihnen gleichzutun.

Außerdem helfen die LED-Lichter nicht nur den Kerzenfischen: Die Forscher stellten fest, dass der Beifang von Seezungen um 69%, der von dunkel gefleckten Felsbarschen um 82% und der von anderen Fischen aus der Familie der Stachelköpfe um 56% reduziert wurde.

Niemand weiß genau, wie die Lichter auf die Fische wirken. Es kann sein, dass das Licht einen Fluchtweg beleuchtet oder die Fische ermutigt, weiter nach unten zu schwimmen. Vielleicht nehmen die Fische die Lichter aber auch als eine Art Warnsignal wahr und vermeiden daher das ankommende Schleppnetz.

Fischereimanagement

Nordseekrabbenfischerei-BestandsgroesseWährend der ersten fünfjährigen Zertifizierungsphase der Fischerei wurden erhebliche Verbesserungen vorgenommen. Durch die Einführung umfassender Logbücher zur Erfassung der Gesamtfänge und des Rückwurfs von ungewolltem Beifang wurden mehr und aussagekräftigere Informationen für die Bestandsbewertung gesammelt.


Außerdem sind vermehrt Beobachter auf Fangfahrten anwesend, um die Arbeit der Fischer zu kontrollieren. Um die gesunde Größe des Garnelenbestandes zu garantieren, wurden zudem eindeutig definierte und wirkungsvolle Bewirtschaftungsregeln eingeführt. Darüber hinaus richtete die Fischerei eine elektronische Berichterstattung ein.

“Die Garnelenfischer von Oregon sind stolz darauf, dass ihre Fischerei nach dem MSC-Standard rezertifiziert wurde. Es ist ein Beweis für die kooperative Beziehung, die zwischen der Flotte und dem Oregon Department of Fish and Wildlife besteht, um ihre Fischerei kontinuierlich zu verbessern und sie zu einer der saubersten Garnelenfischereien der Welt zu machen.”

Brad Pettinger, Direktor

Oregon Trawl Commission

Garnelenfischerei: die Zielart

Garnelen gelten als Delikatesse und sind immer günstiger zu haben. Aber was landet da eigentlich auf dem Teller, und gibt es einen Unterschied zu Shrimps, Gambas oder Krabben?

Die Garnele an sich gibt es eigentlich überhaupt nicht. Hinter der Bezeichnung verbergen sich 2000 bis 3000 verschiedene Garnelen- und Zehnfußkrebsarten, die nicht einmal miteinander verwandt sein müssen. Sie werden lediglich aufgrund ihres ähnlichen Aussehens unter einem Namen zusammengefasst. 

Verbraucher blicken immer wieder ratlos auf Produktverpackungen oder Speisekarten und fragen sich, was eigentlich der Unterschied zwischen Garnelen, Gambas, Shrimps & Co ist. Und mit Ausnahme der Bezeichnung Gambas (bzw. King Prawns), was eine geläufige Bezeichnung für die Riesengarnele Litopenaeus vannamei ist, gibt es auch keinen Unterschied, sondern es handelt sich um Synonyme bzw. Sammelbezeichnungen für Garnelen mit bestimmten Eigenschaften. Shrimps, Crevetten und Garnelen können also tatsächlich synonym verwendet werden. 

Weitere Informationen zu Garnelen gibt's hier: Garnelen im Fisch-ABC

Garnelen im Fisch-ABC

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