Fisch und Meeresfrüchte sind lecker und gesund, klimafreundlicher als andere tierische Proteine und weniger ressourcenintensiv als viele an Land produzierte Nahrungsmittel.
7 Tipps für den Fischkauf im Supermarkt
1. Zertifikat? Gute Tat!
MSC- und ASC-Siegel sind Ihre besten Freunde: Sie bieten eine schnelle Orientierung und garantieren, dass Sie Fisch aus nachhaltiger Quelle kaufen. Das blaue MSC-Siegel steht für umweltverträglich gefangenen Wildfisch, das türkisfarbene ASC-Siegel für Fisch aus verantwortungsvoller Zucht. Mit ihrer Entscheidung für zertifizierten Fisch unterstützen sie nachhaltige Fischer und Züchter und tragen aktiv zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Meer und Umwelt bei. Das Signal, das Sie damit an Handel und Hersteller senden, setzt einen positiven Kreislauf in Gang.
2. Mehr Vielfalt auf den Teller
Fischarten wie Thunfisch oder Lachs sind extrem populär, in Deutschland und in vielen anderen Ländern. Wenn sich jedoch alle Welt auf einen „Lieblingsfisch“ festlegt, droht dessen Überfischung oder – im Fall von Zuchtfisch – eine Überproduktion, unter der Naturräume wie Mangroven oder Fjorde leiden. Essen Sie daher lieber auch mal Fisch und Meeresfrüchte abseits vom Mainstream. Die Bandbreite des Angebots ist riesig – auch die aus nachhaltigem Fang oder verantwortungsvoller Aquakultur! Vermeiden Sie bei aller Vielfalt aber unbedingt gefährdete Arten, wie zum Beispiel den Aal.
3. Fair Play auch beim Fisch
Fair produzierte Fischprodukte unterstützen gute Arbeitsbedingungen. Einige MSC-zertifizierte Wildfischprodukte tragen auch das FairTrade Logo, bei Zuchtfisch garantiert das ASC-Siegel, dass auch soziale Standards, wie z.B. Sicherheit am Arbeitsplatz, eingehalten werden.
4. Food Waste vermeiden
Planen Sie Ihren Fischkauf clever und vermeiden Sie es Fisch, oder Teile davon, wegzuwerfen. Tiefkühlprodukte sind in dieser Hinsicht eine dankbare Wahl, denn sie sind meist gut portionierbar und das, was nicht sofort gegessen wird, kann aufbewahrt werden. Achten Sie auf Mindesthaltbarkeitsdatum und ordnungsgemäße Lagerung. Wenn Sie einen ganzen Fisch kaufen, nutzen Sie die "Abfälle" wie Kopf und Karkassen als Basis für Fischfond oder Fischsuppe. Wer das nicht möchte, kann zu Fischfilets greifen – da wurden die Karkassen oft bereits zu Fischmehl, z.B. für die Fütterung von Zuchtfisch, verarbeitet.
5. Nachhaltige Verpackung
Plastik vermeiden, wo es geht! Achten Sie auf umweltfreundliche Verpackungen. Einige Marken sind hier echte Vorreiter.
6. Fisch als Delikatesse sehen
In Deutschland sind wir nicht auf Fisch als tägliches Nahrungsmittel angewiesen. Ein bis zweimal Fisch pro Woche liefern uns wertvolle Nährstoffe, dazu für Gesundheit und Umwelt möglichst viele pflanzliche Lebensmittel und wenig Fleisch.
7. Siegelklarheit
Neben den Siegeln von MSC und ASC finden sich auf Fischprodukten mittlerweile – wie auf vielen anderen Lebensmitteln – unterschiedlichste weitere Siegel. Manchmal taucht das Bio-Siegel auf – aber lustigerweise nie auf Wildfisch, obwohl der sein Leben lang ohne Medikamente oder Futtermittel in freier Natur aufgewachsen ist. Warum das? Ganz einfach: Bio ist eine Haltungsform, und weil Wildfische nicht gehalten werden, können sie auch nie Bio sein. Zuchtfisch hingegen schon.
Bei allen anderen Siegeln sollte man genau hinschauen, wer sich dahinter verbirgt. Manchmal sind das nämlich keine unabhängigen und transparenten Zertifizierungsprogramme, sondern die Hersteller, Marken oder Supermärkte selbst.
2 Tipps für den Einkauf beim Fischhändler
Wer Fisch auf dem Markt oder beim Fischhändler kauft, wird dort häufig keine Umweltsiegel finden, weder für den Wild- noch für den Zuchtfisch. Das macht Aussagen über die Nachhaltigkeit der angebotenen Ware schwer – aber ein paar Dinge können Sie dennoch beachten.
8. Blick ins Netz
Checken Sie bei Wildfisch das Fanggebiet (ist verpflichtend auf dem Eisstecker angegeben) und überprüfen Sie dann im Internet auf der Thünen-Institut-Seite, ob der Fisch der Wahl aus einem gesunden, nicht überfischten Bestand kommt.
9. Regionale Präferenzen
Bevorzugen Sie Fisch aus Regionen, in denen Fischerei und Fischzucht gut reguliert und kontrolliert werden. Dazu zählen beispielsweise Europa und Nordamerika. Seien Sie vorsichtig bei Fisch aus schlecht regulierten Gebieten mit einem hohen Anteil illegaler Fischerei – etwa die Gewässer um Indonesien, der Atlantik vor Westafrika (FAO 34) oder die westliche Beringsee vor Russland und China (FAO 61). Fisch aus diesen Regionen sollten Sie nur kaufen, wenn er aus zertifizierter Fischerei oder Zucht mit Umweltsiegel kommt – denn das garantiert hohe Umweltstandards, Kontrollen und Rückverfolgbarkeit auch dort, wo politische Regulierung lax ist. Meiden Sie, sofern kein Siegel vorhanden ist, auch Fisch aus Meeresregionen, in denen besonders viele Bestände überfischt sind - wie etwa die Ostsee, das Mittelmeer (FAO 37) oder der Südostpazifik (FAO 87).
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Dieser Buntbarsch ist unter anderem deshalb eine gute Wahl, weil hier eine Null-Abfall-Politik gelebt wird. Das magere, protein- und nährstoffreiche Fleisch macht nur 35 Prozent des Buntbarschs aus - aber verschwenden tun diese Zuchtbetriebe auch vom Rest des Fischs nichts: Aus der Fischhaut werden Pflaster für die Behandlung von Brandwunden hergestellt, aus dem Rest des Fisches Kollagene und Gelatine für Medizin oder Kosmetik. Auch gut zu wissen: Tiefkühl-Filets enthalten genauso viele Nährstoffe wie frischer Fisch – und sind eigentlich auch genauso frisch, wenn man bedenkt, dass auch Fisch, der heute frisch in der Theke liegt, meist gestern noch tiefgefroren war. Das Tiefkühlen hält den Fisch nach dem Fang oder der Zuchtbeckenentnahme länger frisch und tötet mögliche Krankheitserreger ab. TK-Filets vom Buntbarsch gibt es zum Beispiel bei Kaufland.