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Im Gespräch mit dem MSC - Antworten zu häufig gestellten Fragen.


Unabhängigkeit und Finanzierung des MSC

Wer steckt hinter dem MSC?

Der MSC wurde 1996 von der Umweltschutzorganisation WWF und dem Konsumgüterhersteller Unilever gegründet. Seit 1997 ist der MSC eine unabhängige, gemeinnützige Organisation. In unseren Gremien sind alle Interessengruppen vertreten: Umweltschutz, Wissenschaft, Politik, Fischerei und Handel.


Wie finanziert sich der MSC?

Unsere Einnahmen stammen aus Spenden und aus den Lizenzgebühren, die Hersteller und Handel für die Nutzung des MSC-Logos zahlen müssen. Wir erzielen keine Einnahmen aus der Zertifizierung von Fischereien und erhalten keine Gelder von zertifizierten Fischereien.

Als gemeinnützige Organisation dürfen wir keine Gewinne erwirtschaften: Wir müssen sämtliche Einnahmen reinvestieren – in Forschung und Entwicklung, in Bildung, in die Unterstützung von Fischereien in Entwicklungsländern oder in die Aufklärung der Öffentlichkeit. Unsere jährlichen Einnahmen und Ausgaben legen wir offen und transparent dar.


Wird der MSC von der Fischerei-Industrie gesteuert oder finanziert?

Nein, der MSC erhält keine Gelder von zertifizierten Fischereien. Wir finanzieren uns über Spenden und über die Lizenzgebühren, die Hersteller und Handel für die Nutzung des MSC-Siegels zahlen müssen.  Diese Einnahmen legen wir offen und transparent dar. Auch in unseren Gremien hat die Industrie kein Übergewicht: Vertreter von Umweltschutzorganisationen sind dort gleichrangig vertreten mit Vertreterinnen aus Wissenschaft, Politik, Fischerei und Handel. Wir denken, dass wir großflächigen Wandel nur dann bewirken, wenn wir alle Seiten in ein Boot holen. Weder die eine, noch die andere Seite dominiert dabei unser Programm.

Hier finden Sie weitere Informationen über unsere Organisationsstruktur und Finanzen.

Was sagt der MSC zum Vorwurf Greenwashing?

Der MSC ist das weltweit anerkannteste Programm zur Zertifizierung nachhaltiger Fischerei und wird u.a. von den Vereinten Nationen positiv bewertet.

Der MSC hat einen strengen Kriterienkatalog für nachhaltige Fischerei entwickelt – aber die Bewertung der Fischereien und die Zertifizierungsentscheidungen trifft nicht der MSC, sondern unabhängige Gutachter und Wissenschaftler. Deren Entscheidungen werden ausführlich belegt und begründet und auf unserer Website öffentlich zugänglich gemacht.

Darüber hinaus darf der MSC als gemeinnützige Organisation keine Gewinne erzielen und verfolgt dementsprechend keine Gewinnerzielungsinteressen.


Unterliegt der MSC einem Interessenkonflikt?

Das Ringen um die Balance zwischen Schutz und Nutzung gehört zum Wesen des MSC. Das bedeutet aber nicht, dass wir in einem Interessenkonflikt stehen. Das Ziel des MSC ist die Nutzung mariner Ressourcen unter Einhaltung strenger Nachhaltigkeitsanforderungen.

Der MSC arbeitet mit einer Vielzahl von Interessengruppen zusammen. Dazu gehören  Umweltorganisationen, Wissenschaft und Regierungen ebenso wie Fischereiindustrie und Handel.  Sie alle sind auch in unseren Gremien vertreten. (Link mit Anker unsere Organisationsstruktur)

Es ist nicht einfach, hier das richtige Gleichgewicht zu finden, und Kompromisse machen angreifbar. Aber sie sind in unseren Augen der beste Weg, um reale Veränderungen voranzutreiben.

Zertifizierungsprozess & Kontrollen

Wie werden Fischereien bewertet und zertifiziert?

Der MSC definiert die Kriterien für nachhaltige Fischerei im MSC-Umweltstandard. Die Bewertung einer Fischerei nach diesem Standard wird von unabhängigen Fischereigutachterinnen in einem 18-monatigen Verfahren durchgeführt. Hier erfahren Sie mehr über diesen Zertifizierungsprozess.

Dürfen sich Fischereien ihre Prüfer selbst aussuchen?

 

Der MSC hat eine Liste mit international anerkannten und kontrollierten Prüfunternehmen erstellt. Alle Unternehmen auf dieser Liste sind erfahren, glaubwürdig und beim von der FAO anerkannten Dachverband für Zertifizierer (ASI) akkreditiert. Fischereien, die einen MSC Bewertungsprozess durchlaufen wollen, dürfen dafür nur Prüferinnen von dieser Liste wählen.


Sind die Fischerei-Prüfer objektiv und unabhängig?

Im MSC-Programm erfolgt die Bewertung von Fischereien durch unabhängige, externe Gutachter, nicht durch den MSC selbst. Ein solches Drittparteiensystem gilt als „Beste Praxis“ für glaubwürdige Zertifizierungsprogramme und wird von den meisten anerkannten Siegeln, wie z.B. auch dem EU-Bio-Siegel, verfolgt.

Die Gutachterinnen sind verpflichtet, eine transparente, objektive und wissenschaftlich überprüfbare Bewertung der Fischerei vorzunehmen. Dies umfasst An-Bord-Besuche und Interviews mit Fischereivertretern, örtlichen Behörden und Umweltvertreterinnen ebenso wie die Analyse aller vorhandenen Informationen und Daten über die Fischerei. Die Ergebnisse, zu denen die Gutachter kommen, werden von mindestens zwei unabhängigen Wissenschaftlerinnen kontrolliert und von Umweltorganisationen kommentiert.

Die Bezahlung der Gutachterinnen erfolgt unabhängig vom Erfolg oder nicht-Erfolg der Prüfung durch die Fischerei. Auch das ist „Beste Praxis“ für glaubwürdige Zertifizierungsprogramme und den meisten z.B. vom TÜV für das Auto bekannt: TÜV-Gutachterinnen überprüfen, ob ein Auto die von dritter Seite (hier: dem Staat) aufgestellten Kriterien erfüllt und werden für diese Prüf-Dienstleistung vom Autohalter bezahlt.


Wie kontrolliert der MSC, ob seine Regeln auf dem Meer eingehalten werden?

Eine Voraussetzung für jede MSC-Zertifizierung ist der Nachweis effektiver und glaubwürdiger Monitoring- und Kontrollsysteme.

Wie die Kontrollen erfolgen, kann von Region zu Region und Fischerei zu Fischerei unterschiedlich sein. Bei einigen Fischereien gibt es auf jeder einzelnen Fangfahrt einen unabhängigen Beobachter an Bord. Bei anderen begleiten Mitarbeiter wissenschaftlicher Institute einzelne Fangfahrten. Bei wieder anderen Fischereien führt die Küstenwache unangekündigte Auf-See-Kontrollen durch, oder die Fischerei hat eine Videoüberwachung an Bord.


Wie und wie oft oft werden MSC-Fischereien kontrolliert und überprüft?

Eine Voraussetzung für jede MSC-Zertifizierung ist der Nachweis effektiver und glaubwürdiger Monitoring- und Kontrollsysteme.

Wie und wie oft die Kontrollen erfolgen, kann von Region zu Region und Fischerei zu Fischerei unterschiedlich sein. Bei einigen Fischereien gibt es auf jeder einzelnen Fangfahrt einen unabhängigen Beobachter an Bord. Bei anderen begleiten Mitarbeiter wissenschaftlicher Institute einzelne Fangfahrten. Bei wieder anderen Fischereien führt die Küstenwache unangekündigte Auf-See-Kontrollen durch, oder die Fischerei hat eine Videoüberwachung an Bord.

Unabhängig von diesen regelmäßigen Kontrollen, werden MSC-zertifizierte Fischereien einmal im Jahr von unabhängigen Gutachtern geprüft um sicherzustellen, dass die Fischerei den MSC-Anforderungen auch weiterhin gerecht wird und ihren Zertifizierungsauflagen nachkommt.


Strenge und Umfang des MSC-Standards

 

Ist der MSC-Standard streng genug?

Der MSC-Standard ist der weltweit strengste Standard für nachhaltige Fischerei. Mehr als drei Viertel aller Fischereien, die in eine vertrauliche MSC-Vorbewertung gehen, scheitern an den hohen Anforderungen.

In Anpassung an neue wissenschaftliche oder fischereiliche Erkenntnisse wird der MSC-Standard regelmäßig überarbeitet. An einigen Stellen resultiert daraus eine Verschärfung der Anforderungen. An anderen Stellen hingegen wäre eine weitere Verschärfung der bereits hohen Anforderungen contraproduktiv, denn: Nachhaltigkeitsanforderungen, die von vornherein unerreichbar sind, motivieren auch nicht zum Mitmachen. Doch wir brauchen Fischereien, die mitmachen, denn einfach weiter so zu fischen wie bisher, ist keine Option für die Zukunft unserer Meere!   

Was der MSC mit seinem Standard bereits für die Meere bewirkt hat, lesen Sie hier.


Wie oft fallen Fischereien beim MSC durch?

Mehr als drei Viertel aller Fischereien, die in eine vertrauliche MSC-Vorbewertung gehen, fallen dabei durch. Sie können die hohen Anforderungen des MSC-Umweltstandards nicht oder noch nicht erfüllen. Manche dieser Fischereien arbeiten dann viele Monate oder gar Jahre, daran, die in der Vorbewertung identifizierten Mängel zu beheben, um sich anschließend in eine Vollbewertung – den MSC Zertifizierungsprozess – zu begeben.

Die Fischereien, die die vertrauliche Vorbewertung erfolgreich bestehen, begeben sich anschließend in die offizielle Vollbewertung und durchlaufen diese meist auch erfolgreich. Es gibt jedoch auch Fischereien, die in der Vorbewertung erfolgreich waren, aber dennoch in der Vollbewertung an einzelnen Anforderungen scheitern.

Lesen Sie hier mehr darüber, wie eine Fischereibewertung genau abläuft.

 


Warum können auch große, industrielle Fischereien das MSC-Siegel kriegen?

Auch große, industrielle Fischereien können umweltverträglich fischen, wenn sie sich an die entsprechenden Regeln halten.

Die Vorstellung einer Welt mit ausschließlich kleinen, handwerklichen Fischereien geht an der Realität vorbei. Denken wir nur an den Nahrungs- und Proteinbedarf der Weltbevölkerung. Das MSC-Programm steht daher großen nachhaltigen Fischereien ebenso offen wie kleinen nachhaltigen Fischereien. Verbessert sich eine große Fischerei, hat das oft auch einen großen positiven Effekt für die Meere.

Was wir für kleine, handwerkliche Fischereien tun, lesen Sie hier.

Können große Fischereien nachhaltig sein?

Können große Fischereien nachhaltig sein?

Vergibt der MSC sein Siegel "im Voraus"?

Eine Fischerei erhält das MSC-Siegel erst, wenn sie sämtliche 28 Nachhaltigkeitskriterien des MSC-Umweltstandards erfüllt!

Gleichzeitig kann es unter den als nachhaltig bewerteten Fischereien an manchem Punkt Unterschiede geben zwischen denjenigen mit einer soliden Nachhaltigkeit und den Leistungsbesten. Erstere erhalten bei Zertifizierung deshalb die Auflage, sich innerhalb von fünf Jahren zu Leistungsbesten zu entwickeln.  

Solche Zertifizierungsauflagen sind z. B. auch in der Biozertifizierung üblich. Sie sind ein wichtiger Hebel für kontinuierliche Verbesserungen auch bei bereits nachhaltig arbeitenden Fischereien. Ob eine Fischerei ihre Auflagen angemessen umsetzt, wird in jährlichen Audits überprüft. Erfüllt eine Fischerei ihre Auflagen nicht, wird das Zertifikat wieder entzogen.


Dürfen MSC-Fischereien Beifang haben?

Die meisten Fischereien haben ein gewisses Maß an Beifang, da die meisten Fischarten nicht in reinen Schwärmen vorkommen, sondern sich mit anderen Arten mischen.

Bei einer MSC-Zertifizierung wird jede Fischerei von unabhängigen Gutachtern darauf untersucht, wie viel Beifang sie hat und wie sich dies auf die betroffenen Bestände auswirkt. Wenn der Beifang zu hoch ist, gibt es kein MSC-Zertifikat.

Ab welcher Menge Beifang als „zu hoch“ gilt, hängt vom Einzelfall ab: Für einen großen und gesunden Bestand kann selbst eine scheinbar hohe Beifangmenge unbedenklich sein. Für einen kleinen Bestand einer gefährdeten Art kann schon der Beifang nur weniger Tiere gefährlich sein.

Für den MSC gilt: Hat der Beifang einer Fischerei negative Auswirkungen auf den Bestand der beigefangenen Art, kann die Fischerei nicht zertifiziert werden.

Mehr erfahren


Warum erlaubt der MSC Grundschleppnetze?

Grundschleppnetze können erhebliche Schäden am Meeresboden verursachen. Doch sie können – wie fast jede Fangmethode – im Einzelfall auch nachhaltig eingesetzt werden, etwa wenn leichte Materialien verwendet und auf sandig-lehmigen Böden gefischt wird.

Im Rahmen einer MSC-Bewertung wird immer der Einzelfall geprüft. Stellen die unabhängigen Gutachter dabei fest, dass eine Grundschleppnetzfischerei zerstörerisch auf den Meeresboden einwirkt, kann die Fischerei nicht MSC-zertifiziert werden - hat sie jedoch keinen zerstörerischen Einfluss, kann sie das Siegel erhalten.

Mehr Informationen zu Grundschleppnetzfischerei finden Sie hier.


Was ist der Unterschied zwischen dem MSC-Siegel und dem Fischratgeber von WWF oder Greenpeace?

Die Fischratgeber von WWF und Greenpeace geben generelle Kauf- oder Nicht-Kauf-Empfehlung für bestimmte Fischarten, Fanggebiete oder Fangmethoden, ohne dabei Fischereien zu prüfen.

Beim MSC-Siegel wird jede einzelne Fischerei 18 Monate lang von unabhängigen Gutachtern geprüft. Dabei wird bewertet, ob der befischte Bestand eine gesunde Größe hat, wie die Fischerei den Meeresboden belastet, wieviel Beifang sie hat und ob es ein vorausschauendes Bestandsmangement gibt. Fischereien, die diesen Bewertungsprozess erfolgreich bestehen, erhalten das blaue MSC-Siegel.

Am MSC-Siegel können Verbraucherinnen dann auf den ersten Blick erkennen, ob ein Fischprodukt aus nachhaltigem Fischfang kommt.


Berücksichtigt der MSC soziale Kriterien?

Das MSC-Siegel ist – wie beispielsweise auch das Bio-Siegel – primär ein Umweltsiegel. Der Hauptfokus der Arbeit des MSC liegt auf der Bewältigung der enormen Herausforderungen der Überfischung und der damit verbundenen ökologischen Probleme für die Meere.

Zwangs- und Kinderarbeit in der Fischereiindustrie sind zweifellos komplexe und erschütternde Themen. Wir teilen die weit verbreitete Besorgnis über solche Missstände und arbeiten gemeinsam mit anderen Organisationen an Lösungen und versuchen Transparenz in die Praktiken der Branche zu schaffen. Die Bekämpfung von Zwangs- und Kinderarbeit erfordert die Zusammenarbeit aller Akteure der Branche, um nachhaltige Lösungen zu finden.



Was tut der MSC gegen Plastikmüll in den Meeren?

Unsere Ozeane versinken immer mehr im Müll. Der größte Teil des Plastikmülls gelangt von Land aus über die Flüsse in die Ozeane. Aber auch durch die Fischerei werden Abfälle eingetragen, zum Beispiel wenn ein Fischernetz reißt oder absichtlich zurückgelassen wird. Solche Netze nennt man Geisternetze. Sie machen laut FAO rund 10 Prozent des Plastikmülls im Meer aus und können eine große Gefahr für Meereslebewesen sein.

MSC-zertifizierte Fischereien müssen den Verlust von Netzen und anderen Fanggeräten vermeiden und entsprechende Kontrollmaßnahmen nachweisen.

Beispiel: Die französische zertifizierte Hummerfischerei musste zur Erfüllung des MSC-Standards ein Markierungssystem ihrer Fallen einführen. Jede ausgelegte Falle muss auf ein konkretes Schiff zurückzuführen sein. Geht eine Falle verloren, müssen die Fischer dies behördlich melden und können nur eine beschränkte Anzahl von Ersatzmarken beantragen.

 


Stellt der MSC Anforderungen zum CO2-Ausstoß von Fischereien?

Das MSC-Programm konzentriert sich auf die Nachhaltigkeit von Fischereipraktiken im Hinblick auf den Zustand von Fischbeständen und das marine Ökosystem. Die Kohlendioxidemissionen von Fischereifahrzeugen werden derzeit nicht berücksichtigt. Es gibt jedoch MSC-zertifizierte Fischereien, die auch in dieser Hinsicht vorausgehen:  

Die Schollenfischerei Ekofish in der Nordsee beispielsweise hat ihr Fanggerät leichter gemacht, um Beifang und Auswirkungen auf den Meeresboden zu reduzieren. Dadurch konnten sie gleichzeitig 40.000 Liter Diesel in der Woche sparen. Die MSC-zertifizierte Fischerei Austal Fisheries in Australien gleicht ihre Emissionen aus. Das ist sehr lobenswert und wir ermutigen andere, diesem Beispiel zu folgen.


Entwickelt sich der MSC Standard weiter?

Gemäß den Richtlinien der FAO überarbeiten wir unseren Umweltstandard alle fünf Jahre. Dabei kommen neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Umweltbedingungen und fischereiliche Erfahrungen zum Tragen. Interessenvertreter können sich an der Überarbeitung beteiligen und mit ihrem Fachwissen und ihrem Einblick in die Fischereipraxis wertvolle Beiträge leisten.

Die Weiterentwicklung der MSC-Standards verläuft in einem geregelten Prozess und nicht alle paar Monate auf Zuruf. Nur so kann sicher gestellt wird, dass einerseits nicht die lautesten, sondern alle Interessenvertreter eine faire Chance zur Beteiligung am Prozess haben, und andererseits für die Fischereien Planungssicherheit herrscht.


Verbreitung des MSC-Siegels und Rückverfolgbarkeit

Wie viele Fischereien sind MSC-zertifiziert?

Weltweit gibt es über 500 Fischereien, die nach MSC-Standard zertifiziert sind. Gemeinsam fangen Sie rund 16 Prozent der weltweiten gemeldeten Fangmenge.

 


Kann ein Siegel nachhaltig sein, das auf so vielen Produkten ist?

Wenn Verbraucherinnen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz den Eindruck haben, das MSC-Siegel sei auf fast allen Fischprodukten, dann trügt dieses Bild. Tatsächlich kommen erst 16 Prozent der weltweiten Wildfischfänge aus nachhaltiger, MSC-zertifizierter Fischerei.

Die drei deutschsprachigen Länder sind jedoch erfreulicherweise absoluter Spitzenreiter, wenn es um Fischprodukte aus nachhaltiger, MSC-zertifizierter Fischerei geht. Warum das so ist? Zum einen konzentriert sich der Fischkonsum der Menschen hierzulande auf vergleichsweise wenige Fischarten, für die es wiederum vergleichsweise viele zertifizierte Fischereien gibt. Das erleichtert es dem Handel, Verbraucherinnen MSC-zertifizierte Produkte anzubieten. Zum anderen ist das Umweltbewusstsein in kaum einem Land so hoch wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz.


Warum findet man das MSC-Siegel auch beim Discounter?

Wer ein Fischprodukt mit dem blauen MSC-Siegel kauft, belohnt eine nachhaltige Fischerei. Egal in welchem Supermarkt er das Produkt gekauft hat. 

Für Fischereien lohnt es sich nur dann, in nachhaltige Fischereipraktiken zu investieren, wenn es am Ende auch einen Markt für ihren nachhaltig gefangenen Fisch gibt. Vor diesem Hintergrund sind Discounter als Vertriebszweig für mehr Nachhaltigkeit ebenso wichtig wie „normale“ Supermärkte oder der Fischfachhandel.


Was ist der Unterschied zwischen ASC und MSC?

MSC steht für nachhaltig gefangenen Wildfisch. ASC steht für Fisch aus verantwortungsvoller Aquakultur.


Ist MSC-Fisch rückverfolgbar?

Fisch mit MSC-Siegel muss über die gesamte Lieferkette hinweg von konventionell gefangener Ware getrennt bleiben. Dies wird regelmäßig von unabhängigen Stellen kontrolliert - von der Fischerei über Produktion und Verarbeitung bis zum Restaurant oder zur Fischtheke im Supermarkt. Fischprodukte mit MSC-Siegel basieren somit auf einer lückenlos dokumentierten Lieferkette, zurück bis zu einer zertifizierten Quelle. So haben Verbraucher die Gewissheit, dass sie tatsächlich nachhaltig gefangenen Fisch kaufen, wenn sie sich für Produkte mit dem MSC-Siegel entscheiden.