Skip to main content

Umfrage: Wachsende Umweltsorge um das Meer und Veränderungen im Konsumverhalten

Die heute vom Marine Stewardship Council (MSC) veröffentlichten Umfrageergebnisse zeigen, dass die Besorgnis der Menschen über den Zustand des Meeres weltweit wächst. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl der VerbraucherInnen zu, die sich bewusst sind, daran selbst etwas ändern zu können. 

Die unabhängige, repräsentative Umfrage, die durch das Marktforschungsinstitut GlobeScan in 23 Ländern durchgeführt wurde und an der 25.000 Personen teilnahmen, ist die weltweit größte ihrer Art. Sie wurde anlässlich des Welttags des Meeres der Vereinten Nationen (8. Juni) veröffentlicht. 

Knapp 90 Prozent aller Menschen weltweit, so ein Ergebnis der Umfrage, sind besorgt über den Zustand der Meere. Die Deutschen gehören dabei, nach Südkoreanern und Franzosen, mit zu den Besorgtesten. Vor allem um Meeresverschmutzung (70 %), Überfischung (50 %) und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere (36 %) machen sich die Menschen hierzulande Gedanken. 

Auf nachhaltige Herkunft achten, weniger essen oder ganz verzichten? Das denken die VerbraucherInnen:

Global wie auch in Deutschland teilen heute mehr Menschen denn je die Ansicht, dass sie mit ihren eigenen Konsumentscheidungen Einfluss auf den Zustand der Meere und Fischbestände nehmen können: Vertraten diese Ansicht in Deutschland 2020 noch 56 Prozent der Befragten, waren es 2022 bereits 66 Prozent. 

Konsequent haben denn auch 55 Prozent aller Befragten laut eigener Angabe ihren Lebensmittelkonsum in den letzten zwei Jahren aus Umweltgründen geändert – mal nur geringfügig, mal signifikanter. Mit diesem Prozentsatz liegt Deutschland deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. 

Obwohl der größte Veränderungswille dabei beim Thema Fleischkonsum zu erkennen ist, gab es hierzulande bei vielen Befragten auch ein Umdenken in Sachen Fisch: 32 Prozent der Befragten sagten aus, beim Fischkauf heute stärker als noch vor zwei Jahren auf Umweltsiegel zu achten, weitere 30 Prozent gaben an, ganz allgemein mehr auf die nachhaltige Herkunft ihres Fischs zu achten. An dritter Stelle folgen mit 21 Prozent diejenigen, die angaben, heute weniger häufig Fisch zu essen als bisher. Ganz auf Fisch verzichten mochten nur vier Prozent der Befragten.  

 

Umfrageergebnisse für Deutschland, Österreich und die Schweiz:

Faktenblatt Umfrageergebnisse 2022 Deutschland

Faktenblatt Umfrageergebnisse 2022 Österreich

Faktenblatt Umfrageergebnisse 2022 Schweiz

Mit bewussten Kaufentscheidungen den Wandel vorantreiben

Rupert Howes, Geschäftsführer des MSC: „Mehr als ein Drittel der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Wahrlich Grund genug für uns alle, sich große Sorgen um die Zukunft des Meeres zu machen. Doch eine positive und besonders klare Botschaft der jüngsten GlobeScan-Marktforschung ist: Immer mehr Menschen erkennen ihre Macht als Verbraucher. Wir alle müssen jetzt handeln, um die biologische Vielfalt der Meere zu schützen, und mit ihr auch die Lebensgrundlage der Menschen, die von Fisch als Nahrungs- oder Einkommensquelle abhängig sind. Als Konsumenten haben wir Einfluss auf Veränderungen. Wir können mit Maß konsumieren und mit bewussten Kaufentscheidungen gezielt diejenigen Fischereien belohnen, die nachhaltig fischen.“ 

„Gleichzeitig“, so Howes weiter, „muss uns allen klar sein, dass Markt und Verbraucher den Wandel in der globalen Fischerei nicht alleine herbeiführen können! Mein dringender Appell geht daher auch an die Politik: Sie ist es, die weltweit die notwendigen Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Fischereimanagement setzen muss.“

Anmerkungen zur Marktforschung

Die zitierte Verbraucher-Umfrage wurde vom globalen Marktforschungs- und Beratungsinstitut GlobeScan in insgesamt 23 Ländern durchgeführt: Australien, Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Südafrika, Südkorea und den USA. In diesen Ländern wurden zwischen dem 25. Januar und dem 16. März 2022 insgesamt 25.869 VerbraucherInnen befragt, darunter 20.127 FischkonsumentInnen. In Deutschland wurden 1.371 Personen befragt.