Der
gestern Nachmittag von den Vereinten Nationen veröffentlichte Bericht über den
Zustand der globalen Fischerei und Aquakultur 2022 zeigt, dass die
Fischbestände der Welt weiterhin unter Druck stehen.
Der
Marine Stewardship Council (MSC), die Organisation, die das blaue MSC-Siegel
für nachhaltige Fischereien verantwortet, begrüßt die im Bericht enthaltene
Forderung nach einer dringenden "Blauen Transformation", die auch ein
Ende der Überfischung beinhaltet.
Weltweit ist
der Anteil der Fischbestände, die überfischt werden, von rund 10 % in den
1970er Jahren auf 34,2 % im Jahr 2017 und 35,4 % im Jahr 2019 gestiegen. Der
neue UN Bericht zeigt jedoch auch, dass heute 82,5 % des angelandeten
Fischvolumens aus nicht überfischten Beständen kommen - ein Anstieg um 3,8 %
zwischen 2017 und 2019. Dem Bericht zufolge ist für diesen positiven Trend vor
allem die Verbesserung der Nachhaltigkeit einiger großer, fangmengenstarker
Fischereien verantwortlich.
Rupert
Howes, Chief Executive des Marine Stewardship Council:
"Der
SOFIA Bericht verweist auf die zentrale Rolle, die ein nachhaltiges
Fischereimanagement für den Schutz der weltweiten Fischbestände spielt.
Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass mittlerweile 82,5 Prozent des
angelandeten Fischvolumens aus nicht überfischten Beständen kommt - ein Anstieg
von fast 4 Prozent zwischen 2017 und 2019. Dieser Anstieg spiegelt die harte
Arbeit von Fischern und vielen anderen wieder, die sich seit langem für
nachhaltigen Fischfang einsetzen.“
"Gleichzeitig
ist die weiterhin leicht zunehmende Zahl überfischter Bestände eine
ernüchternde Erinnerung daran, was hier auf dem Spiel steht, und eine deutliche
Aufforderung an uns alle, schneller und in größerem Maß zu handeln, um die
wertvolle Ressource Fisch zu retten. Die Ernährungssicherheit vieler Millionen
Menschen auf der ganzen Welt hängt davon ab.“
"Fischbestände
sind die ultimative erneuerbare Ressource, wenn sie nachhaltig befischt werden,
sind sie langfristig produktiv. Die nachhaltige Fischerei sollte im Mittelpunkt
einer 'blauen Lebensmittelrevolution' für widerstandsfähige und ökologisch
tragfähige Nahrungsmittelsysteme in der Zukunft stehen.“
"Der
Bericht zeigt, dass wir die Überfischung beenden müssen, wenn wir langfristig
produktive Fischbestände wollen. Dies bedarf der kollektiven Anstrengung -
Wissenschaftler, Nichtregierungsorganisationen und der private Sektor müssen
zusammenarbeiten. Und die Politik muss nationale Interessen zurückstellen und
endlich entschieden handeln.“
Der neue UN-Bericht zum Zustand der Meere erkennt auch die positive Rolle von
Zertifizierungsprogrammen wie dem des MSC an. Der MSC gab auf der
UN-Ozeankonferenz das ambitionierte Ziel bekannt, bis 2030 ein Drittel des
weltweiten Fischfangs in nachhaltige Bahnen zu lenken.
Über den UN Bericht
Der UN FAO State of
Fisheries and Aquaculture 2022 Report enthält Daten bis 2020.
Die Daten zum Zustand der weltweiten Fischbestände werden aufgrund der
Komplexität der entsprechenden Datenergebung und -analyse erst bis 2019
angegeben.