Berlin, 7. Juni 2024. Ein Großteil der Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland hat seine Ernährungsgewohnheiten in den vergangenen Jahren verändert – und zwar zumeist aus Sorge um die Umwelt. Dies geht aus einer neuen weltweiten Umfrage des Marine Stewardship Council (MSC) hervor, die zum internationalen Tag des am 8. Juni veröffentlicht wurde.
Verbraucher und Verbraucherinnen sind sich der Umweltauswirkungen ihres Ernährungsverhaltens heute mehr denn je bewusst. Von gut 27.000 befragten Menschen in 23 Ländern haben mehr als 80 Prozent ihre Essgewohnheiten in den letzten zwei Jahren verändert. In Deutschland waren es 1.087 von 1.375 Befragten. 55 % der Befragten in Deutschland nannten dabei die Sorge um die Umwelt als einen Hauptgrund für das veränderte Essverhalten, neben gesundheitlichen Aspekten und Kostengründen.
Fleisch, Gemüse, Fisch - was verändert sich?
Die größte Verhaltensänderung gab es beim Verzehr von rotem Fleisch wie Rind- oder Lammfleisch: 48 % der in Deutschland Befragten haben ihren Konsum von rotem Fleisch in den letzten zwei Jahren reduziert. Größter Gewinner dieser Entwicklung ist das Gemüse: 38 % der Deutschen, so das Ergebnis der Umfrage, essen heute mehr Gemüse als vor zwei Jahren. Was den Fischkonsum betrifft, essen 32 % der in Deutschland Befragten heute weniger Fisch und Meeresfrüchte als vor zwei Jahren, 6 % essen mehr. Jeder Dritte Befragte, so die Umfrage, würde mehr Fisch oder Meeresfrüchte essen, wenn sichergestellt wäre, dass der Fischfang die Gesundheit der Meere nicht gefährden würde.
In der deutschen Öffentlichkeit nimmt das Wissen der Menschen um die ökologische Bedeutung des Meeres gegenwärtig zu. 55 % der in Deutschland Befragten gaben zum Beispiel an, dass sie angesichts der Extremwetter-Ereignisse der vergangenen Jahre nun ein stärkeres Verlangen verspüren, die Meere zu schützen.
Gleichzeitig ist sich ein wachsender Teil der Öffentlichkeit der Bedeutung von nachhaltiger Fischerei für den Erhalt gesunder Meere und Fischbestände bewusst: 57 % der in Deutschland Befragten verbinden nachhaltigen Fischfang mit einem besseren Schutz gefährdeter Arten, 40 % mit dem Erhalt gesunder, nicht überfischter Bestände. Beides sind Schlüsselelemente des MSC Umweltstandards und damit Grundvoraussetzungen für die MSC-Zertifizierung einer nachhaltigen Fischerei.
Menno Bax, Leiter MSC DACH und Benelux: „Wir alle müssen noch mehr dafür tun, die Überfischung der Meere weltweit zu bekämpfen. Die Belohnung nachhaltiger Fischer ist dabei unerlässlich als Anreiz für einen positiven Wandel in der globalen Fischerei. Als Verbraucher können wir einen Beitrag leisten, indem wir bei Fischkauf auf eine nachhaltige Herkunft unseres Fischs achten. Dabei kann das MSC-Siegel Orientierung bieten.“
MSC-zertifizierte Fischereien haben in den letzten drei Jahren mehr als 400 Maßnahmen umgesetzt, unter anderem zum Schutz gefährdeter Meerestiere und mariner Lebensräume. Fischer, die nach dem weltweiten, wissenschaftsbasierten Umweltstandard des MSC zertifiziert sind, müssen Fischbestände nachhaltig befischen und ihre Auswirkungen auf die Meeresumwelt minimieren.
Der Schutz der Meere und ihrer Artenvielfalt ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit unseres Planeten. Der Ozean bedeckt mehr als 70 % der Erde und produziert mindestens 50 % des Sauerstoffs. Er beherbergt den größten Teil der biologischen Vielfalt der Erde und ist die Hauptproteinquelle für mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt.
Die Ergebnisse der vom MSC in Auftrag gegebenen und von GlobeScan, einem weltweit tätigen Marktforschungsunternehmen, durchgeführten Studie werden zum Tag des Meeres veröffentlicht, der seit 2008 von den Vereinten Nationen am 8. Juni ausgerufen wird, um das Bewusstsein für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Meere zu schärfen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Weltmeere zu erreichen.