Der Zusammenschluss der deutschen Fischereiunternehmen Doggerbank Seefischerei und Deutsche Fischfang Union sowie der britischen UK Fisheries hat erneut bewiesen, dass Fischfang im großen Stil verantwortungsbewusst und nachhaltig funktionieren kann. Die Fischereien wurden kürzlich für ihren Fang von Seelachs, Kabeljau und Schellfisch in der Barentssee zum dritten Mal mit dem MSC-Siegel ausgezeichnet und sind damit seit 2012 Vorreiter in Sachen nachhaltiger Fischerei.
Die Fangschiffe fahren unter deutscher, polnischer, portugiesischer, lettischer und britischer Flagge und fischen entlang der norwegischen Küste bis nach Spitzbergen. Der Zustand von Kabeljau, Schellfisch und Seelachs in der Barentssee ist gesund und das Fischereimanagement wurde von dem unabhängigen Auditoren-Team als sehr gut bewertet. Die Fischerei mit Grundscherbrettnetzen findet in 200 bis 250 Metern Tiefe statt. Tiefseeökosysteme sind besonders schutzbedürftig, da dort seltene und empfindliche Organismen wie zum Beispiel Kaltwasserkorallen und Schwammgärten beheimatet sind. Durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen werden die Auswirkungen der Fischerei auf die Umwelt auf ein Mindestmaß reduziert. So helfen spezielle Datenerfassungsbögen die Bodenfauna im Fanggebiet genauer zu bestimmen. Die auf Basis der so gewonnenen Daten erstellten Karten markieren Gebiete mit einem hohen Risiko für Beifang von Weichkorallen, Schwämmen oder Seegurken, so dass empfindliche Gebiete effektiv vermieden werden können.
Dr. Uwe Richter, Geschäftsführer der Doggerbank Seefischerei GmbH: „Wir können nur schützen, was wir kennen. Ein wichtiger Aspekt für den Erhalt unserer Meere ist daher deren Erforschung. Während unserer Fangfahren unterstützen wir das Thünen-Institut bei der Datensammlung über gefährdete Arten in der Nordostarktis. Mit den so erstellten Karten konnten wir nachweisen, dass der Beifang einzelner weniger Glattrochen keine Gefahr für deren Bestände darstellt.“
Der Fisch wird hauptsächlich im Ganzen auf See gefroren. Kabeljau und Schellfisch wird üblicherweise nach Großbritannien, Seelachs nach Deutschland und Frankreich verkauft. In geringen Mengen wird der Fisch auch frisch verkauft.