Der Marine Stewardship Council (MSC) und der Aquaculture Stewardship Council (ASC) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, die das Interesse an einer zukünftigen verstärkten Zusammenarbeit bekundet. Besonders für ihre kommerziellen Partner versprechen sich die Organisationen langfristige Zugewinne bezüglich Effizienz und Mehrwert bei gleichzeitigem Umgang mit ASC- und MSC-zertifizierten Fischerzeugnissen.
Rupert Howes, Geschäftsführer des MSC, kommentiert: „Den MSC und den ASC verbindet nicht nur ein gemeinsames Erbe, sondern auch das gleiche Ziel – ein nachhaltiges, verantwortungsvolles Management der weltweiten Fischressourcen in Verbindung mit transparenten Lieferketten. Die Zusammenarbeit unserer Organisationen wird die operationelle Effizienz steigern und unseren Partnern zusätzlichen Nutzen bringen.“
Gemeinsame Vision
Obwohl in verschiedenen Sektoren tätig, bauen beide Organisationen auf dieselbe Theorie des Wandels: Die Anerkennung und Belohnung von „bester Praxis“ beim Fischfang bzw. der Aquakultur sowie die Schaffung von Anreizsystemen, um Verbesserungen gemäß den unabhängig überprüften Standards des MSC bzw. ASC voranzutreiben. Des Weiteren teilen beide die Vision, dass Standards und Zertifizierungsprogramme wie die des MSC/ASC stets im Einklang mit internationalen Normen und Bestimmungen gestaltet sein müssen, z.B. den FAO-Richtlinien für glaubhafte Nachhaltigkeitslogos, und den Vorgaben für ökologische und soziale Zertifizierungsprogramme der weltweiten Dachorganisation ISEAL.
Den Kern der Bestrebungen bilden die fortlaufende, langfristige Zusammenarbeit zur Nutzung des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards für die Lieferkette und der Stellvertreter-Ansatz, den beide Organisationen bei der Vergabe ihrer jeweiligen Logos verfolgen. Außerdem wollen der ASC und der MSC über gemeinsame Projekte die Integrität der Lieferkette stärken, wie zum Beispiel durch DNA-Tests und Produktrückverfolgungen.
Zusammenarbeit, um gemeinsame Ziele zu erreichen
„Zusammen können wir unsere gemeinsamen Ziele effektiver erreichen“, erläutert der Geschäftsführer des ASC, Chris Ninnes. „Wenn wir für die Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit ein einheitliches Verfahren verwenden, profitiert die gesamte Wertschöpfungskette. Es ermöglicht die Weiterentwicklung einer Industrie, die zur Nahrungsmittelsicherung beiträgt, ohne in puncto Umweltverträglichkeit Kompromisse zu schließen.“
Infolge der Absichtserklärung arbeiten beide Organisationen nun auch mit vereinten Kräften an der Entwicklung neuer Standards, insbesondere für Betriebe, die sich nicht eindeutig dem einen oder anderen Sektor zuordnen lassen, weil die Grenze zwischen Wildfang und Aquakultur nicht deutlich zu ziehen ist - wie etwa beim Anbau von Seegras. Ferner unterstützt der MSC den ASC bei der regionalen Ansprache gemeinsamer Partnerunternehmen aus Handel und Industrie, und durch die Einbindung in gemeinschaftliche Marketingaktivitäten.
Beide Organisationen bleiben jedoch rechtlich unabhängige Einheiten mit ihren eigenen Treuhandräten und Leitungsstrukturen. Außerdem hat jede ein spezifisches Mandat: Der Schwerpunkt des ASC liegt auf Aquakulturen, der Fokus des MSC auf dem Erstellen von Standards für den Fang von wildlebenden Fischen und Meeresfrüchten.
Die Absichtserklärung trat am 1. Januar 2015 in Kraft. Sie bleibt vorerst für einen unbegrenzten Zeitraum gültig und unterliegt regelmäßigen Revisionen, die von beiden Parteien veranlasst werden können.
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