Es gibt ferne, abgeschiedene Orte und es gibt Grönland. Eine riesige Wildnis, die zu mehr als drei Vierteln aus Eis besteht, mit nur wenigen Straßen - oder Menschen.
Die Bevölkerung von nur 60.000 Einwohnern verteilt sich auf 2,1 Millionen Quadratkilometer, zusammengeballt am Fuße der Berge oder entlang der Fjordküsten zerstreut. Grönland ist die größte (nicht kontinentale) Insel der Welt und die am dünnsten besiedelte.
Noch abgelegener als die Insel selbst ist der Meeresboden, der sie umgibt. So abgelegen, dass Wissenschaftler bisher nur wenig über die Tiere und Pflanzen in diesen tiefen, polaren Lebensräumen wissen.
Doch mit einer Wirtschaft, die in hohem Maße vom kommerziellen Fisch- und Garnelenfang abhängt, haben die Grönländer ein großes Interesse daran, dass diese Ökosysteme gesund sind - und, dass das in Zukunft auch so bleibt.
Der Festlandsockel Westgrönlands reicht vom gleichen Breitengrad wie die Shetlandinseln bis mehr als 1.000 Kilometer in den nördlichen Polarkreis hinein. Seine tiefen, dunklen Meeresböden beherbergen eine Fülle von Meerestieren, von Seegurken und Seesternen bis hin zu Korallen und Schwämmen. Doch die ganze Vielfalt des Unterwasserlebens dort hat sich erst vor Kurzem offenbart.
Die Bevölkerung von nur 60.000 Einwohnern verteilt sich auf 2,1 Millionen Quadratkilometer, zusammengeballt am Fuße der Berge oder entlang der Fjordküsten zerstreut. Grönland ist die größte (nicht kontinentale) Insel der Welt und die am dünnsten besiedelte.
Noch abgelegener als die Insel selbst ist der Meeresboden, der sie umgibt. So abgelegen, dass Wissenschaftler bisher nur wenig über die Tiere und Pflanzen in diesen tiefen, polaren Lebensräumen wissen.
Doch mit einer Wirtschaft, die in hohem Maße vom kommerziellen Fisch- und Garnelenfang abhängt, haben die Grönländer ein großes Interesse daran, dass diese Ökosysteme gesund sind - und, dass das in Zukunft auch so bleibt.
Der Festlandsockel Westgrönlands reicht vom gleichen Breitengrad wie die Shetlandinseln bis mehr als 1.000 Kilometer in den nördlichen Polarkreis hinein. Seine tiefen, dunklen Meeresböden beherbergen eine Fülle von Meerestieren, von Seegurken und Seesternen bis hin zu Korallen und Schwämmen. Doch die ganze Vielfalt des Unterwasserlebens dort hat sich erst vor Kurzem offenbart.
Der Anfang einer erfolgreichen Partnerschaft
Als Grönlands Kaltwasser-Garnelenfischerei im Jahr 2008 in den MSC-Bewertungsprozess aufgenommen wurde, fiel dem wissenschaftlichen Expertenteam, das die Bewertung vornimmt, auf, dass das Grönländische Institut für Naturressourcen umfangreiche historische Daten zur Gesundheit der Garnelenbestände zur Verfügung hatte. Jedoch war nur wenig über den Lebensraum der Meeresböden bekannt, wo der Garnelenfang stattfindet. Tatsächlich waren die meisten dieser Lebensräume nie zuvor untersucht und kartiert worden.Um mehr über die Lebensgemeinschaften am Meeresboden zu erfahren, wandte sich die Fischerei Sustainable Fisheries Greenland (SFG) an ein Team von Wissenschaftlern des Zoologischen Instituts der Zoologischen Gesellschaft in London (Zoological Society of London, ZSL). Dies war der Beginn einer Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren.
“Die Zusammenarbeit mit Sustainable Fisheries Greenland ermöglichte uns, wegweisende Forschungen zu benthischen Lebensräumen [Lebensräume am Meeresboden] auf dem Kontinentalschelf Westgrönlands durchzuführen - ein Gebiet, das für uns sonst nur sehr schwer zugänglich gewesen wäre.”
Mit Tiefseekameras in die Tiefe blicken
Im Sommer 2011 schloss sich das ZSL-Team der Crew der M/T Paamiut, einem arktischen Vermessungsschiff, an. Tagsüber wurden die jährlichen Bestandsbewertungen für die Fischerei durchgeführt. Nachts machten sich die ZSL-Forscher an ihre Arbeit.Das Team begann, den Ozeanboden zu kartieren, indem es Kameras von der Seite des Forschungsschiffs absenkte. Sie lieferten hochaufgelöste Bilder des Meeresbodens, oft in mehreren Hundert Metern Tiefe. Auf jedem Bild waren bis zu 600 Organismen zu sehen, die am Meeresboden leben.
Die Forschung, die bisher zur Veröffentlichung von drei wissenschaftlichen Arbeiten geführt hat, brachte neue Erkenntnisse über die Meerestiere in ihren jeweiligen Lebensräumen. Dabei wurden die meisten Lebewesen in felsigen Lebensräumen und weniger in Gebieten entdeckt, in denen der Meeresboden weich und sandig ist.
Mund eines Seeigels © ZSL
“Die Besatzung stand der Arbeit der Forscher zunächst skeptisch gegenüber. Doch die umfangreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien hat zu einem Umdenken geführt. Jetzt konkurrieren unsere Schiffsführer miteinander darum, den Forschern neue Informationen zu liefern. Neben der Zertifizierung selbst ist das ein großer Gewinn des MSC-Bewertungsprozesses.”
Sustainable Fisheries Greenland
Innovative Maßnahmen schützen Seefedern & Korallen
Als Reaktion auf die ZSL-Forschung hat Grönlands Garnelenfischerei angefangen, neue Maßnahmen zu testen, um unerwünschten Beifang zu vermeiden. Zum Beispiel wurden die Fanggeräte so angepasst, dass sie höher über den Meeresboden schweben und so Seefedern, zierliche Wirbellose, die an altmodische Füllfederhalter erinnern, weniger Schaden zufügen.Außerdem hat SFG daran gearbeitet, ein marines Schutzgebiet auszuweisen, das wichtige Korallen- und Schwammbestände schützen soll.
Die Fischerei hat die MSC-Zertifizierung schon 2013 erhalten, doch SFG und ZSL arbeiten weiterhin eng zusammen.
Kamerauntersuchungen des Meeresbodens sind seit 2011 in jedem Jahr fortgeführt worden. Zudem finanziert SFG eine Doktorarbeit, die darauf abzielt, gefährdete marine Ökosysteme in der Region ausfindig zu machen.
Die Ergebnisse dieser fruchtbaren Forschungszusammenarbeit werden noch lange in das verantwortungsvolle Fischereimanagement einfließen.
© ZSL
“SFG hat großes Engagement bei der Unterstützung von Forschungsarbeiten in dieser einzigartigen Region gezeigt und die gewonnenen Informationen zur Maximierung der Nachhaltigkeit eigener Verfahren genutzt.”
ZSL