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Algen sind ein Superfood und ein Hoffnungsträger der (veganen) Nährstoffversorgung der Weltbevölkerung. Und sie gelten als Multitalente und Überflieger der Nachhaltigkeitsrevolution: von plastikfreien Verpackungen bis hin zur Reduzierung der Methanemissionen von Kühen – all das ermöglichen sie.

Was sind Algen?

Algen umfassen fast 500.000 Arten, die hauptsächlich im Wasser vorkommen - je nach Lebensraum als Meeresalgen und Süßwasseralgen.

Algen lassen sich in zwei Gruppen einteilen: 
• große, mit dem bloßen Auge sichtbare Algen, auch Makroalgen genannt gehören zu den Planzen. 
• Mikroalgen, bei denen es sich um mikroskopisch kleine Einzeller handelt, sind pflanzenartige Lebewesen und gehören weder zu den Tieren, noch zu den Pflanzen.

Algen sind ideal für eine vegane Ernährung. Das Gemüse des Meeres enthält wichtige Nährstoffe wie Proteine, Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. Algen sind im Überfluss vorhanden, ernähren sich ganz anspruchslos von Wasser und Sonnenlicht und wachsen schnell.

 

Algen und ihre ökologische Bedeutung

Mikroalgen bilden die Grundlage der Nahrungskette im Meer. Muscheln, junge Fische und Krebstiere ernähren sich von ihnen. Die größeren Algenarten, die sog. Makroalgen, ihrerseits bilden einen wichtigen marinen Lebensraum zum Laichen und als Aufwuchsgebiet für Jungfische.

Algen und Mikroalgen spielen auch eine wichtige Rolle bei der Produktion von Sauerstoff. Algen erzeugen ihre eigene Energie durch Photosynthese, ein Prozess, der Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre entfernt und Sauerstoff produziert. Algen absorbieren erhebliche Mengen an CO2, tragen zur Regulierung unseres Klimas bei. Es wird angenommen, dass Mikroalgen, schwimmende Algen und photosynthetisierende Bakterien mehr als die Hälfte des Sauerstoffs auf der Erde produzieren.

Algen schützen auch unsere Küsten vor Erosion.

Warum sind Algen wichtig?

Warum sind Algen wichtig?

Fischerei & Nachhaltigkeit von Algen

Angebot und Nachfrage von Algenprodukten wachsen weltweit

Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschafts-Organisation der Vereinten Nationen (FAO, 2018) hat sich die Algenernte zwischen 2005 und 2015 auf 30,4 Millionen Tonnen verdoppelt. Weniger als 5% dieser Menge sind Wildalgen - der Rest entstammt der Algenzucht.

Makroalgen für den menschlichen Verzehr - etwa die fürs Sushi beliebte Rotalge - werden in der Regel an Seilen oder Netzen im Meer oder in Tanks und Teichen angebaut. Mikroalgen zur Verwendung in Kosmetika oder Nahrungsergänzungsmitteln werden in Tanks und Bioraffinerien gezüchtet. 

Algen? Gerne, aber bitte nachhaltig!

Da die weltweite Nachfrage nach Algen und Mikroalgen steigt, ist es umso wichtiger, dass Wildalgen nachhaltig geerntet und Algen aus Aquakultur mit minimalen Auswirkungen auf die natürliche Umwelt gezüchtet werden. Denn ohne ein sorgsames Managment kann auch die Algenzucht eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die Meere haben, darunter Wasserverschmutzung, die Störung sensibler Ökosysteme oder der Rückgang von Wildalgenbeständen. Letzteres hätte aufgrund der Schlüsselrolle, die Wildalgen im marinen Ökosystem spielen, weitreichende Auswirkungen auf den Lebensraum, das Nahrungsnetz und die biologische Vielfalt im Meer - und, nicht zuletzt, auch auf unser Klima.

Um all dies zu vermeiden, haben der MSC und der Aquaculture Stewardship Council (ASC) einen gemeinsamen Meeresalgen-Standard entwickelt, der eine umweltverträgliche Produktion von Meeresalgen sicherstellt und einen weltweiten Maßstab setzt. Durch unser strenges und unabhängiges Zertifizierungsprogramm wollen wir dazu beitragen, eine schnell wachsende und in vielerlei Hinsicht hoffnungsvolle Branche zukunftssicher zu machen.

Meeresalgen unter Wasser von silas baisch auf unsplash

Meeresalgenwälder bieten ideale Laichplätze für Fische

Wie sehen Algen aus?

Makro- bzw. Meeresalgen weisen vielfältige Formen auf. Sie können rund sein oder länglich, ganz groß oder auch ganz klein. Es gibt etwa 1.500 Arten von Braunalgen, darunter auch Riesenkelche, die bis zu 100 Meter lang werden können. 

Auch in ihren Farben unterscheiden sich Algen sehr. Nach ihrer Pigmentierung lassen sie sich in drei Gruppen unterteilen: braun, rot und grün. Ohne ihre speziellen Farbpigmente wären sie, wegen des Chlorophylls, grün.

Die leuchtenden Algen (Dinoflagellaten) sind für das ’Meeresleuchten’ (Biolumineszenz) verantwortlich.

 

Fanggebiete: Wo leben Algen?

Algen kommen weltweit in allen Arten von Gewässern vor - vom Meer über Süßwasser bis gar hin zu Pfützen, von Polarregionen bis zu den Tropen.

Mikroalgen leben in allen aquatischen Lebensräumen und schwimmen normalerweise frei im Wasser, können aber auch an Felsen oder auf dem Boden leben.

Braune Algen wachsen in der Regel in kalten Meeres-Gewässern und vor allem in Küstennähe, wo sie am felsigen Meeresboden oder an anderen Gegenständen festwachsen. Einige Braunalgen, wie z. B. Sargassum, bilden riesige frei schwimmende Flöße. Rote Meeresalgen kommen weltweit vor – sowohl in kalten Meeren Nordeuropas als auch in tropischen Korallenriffen. Die etwa 6.000 Arten von Rotalgen sind häufig an felsigen Küsten zu finden, wo sie bei Ebbe freigelegt werden. Grüne Algen sind weltweit in aquatischen Lebensräumen zu finden. Im Meer ist der "Seesalat" eine häufige Grünalgen-Art, die an felsigen Küsten zu finden ist.

 

Algen auf dem Teller

Algen sind ideal für eine vegane Ernährung und können eine wichtige Rolle bei der Nährstoffversorgung der wachsenden Weltbevölkerung spielen.

Über 200 Algenarten werden bereits kommerziell genutzt. Etwa 85 % der gesamten Algen-Produktion sind für den menschlichen Verzehr bestimmt.

Die Arten Kombu, Arame, Nori (unterschiedliche getrocknete Rotalgen) oder Wakame werden häufig als Lebensmittel verwendet und sind eine traditionelle Nahrungsquelle in Ostasien, wobei Japan, Südkorea und China weltweit die meisten Algen verbrauchen.

Algen enthalten wertvolle Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. Diese sind wichtig für den Stoffwechsel und wirken entzündungshemmend. Besonders viel Vitamin C enthält eine Algenart mit der Bezeichnung Dulse, auch Lappentang genannt. Die Nori-Alge enthält Vitamin B12, das sonst fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten ist. Vitamin B12 ist wichtig für viele Stoffwechselprozesse, die Blutbildung und auch die Zellteilung.

Algen lassen sich in unterschiedlichen Formen essen, z. B. als Nudeln, Salat oder beim Sushi. In Form von Tabletten als Nahrungsergänzungsmittel sind Algen wie Chlorella beliebt. Algenextrakte werden auch als Verdickungsmittel in der Lebensmittelherstellung für Produkte wie Eiscreme und Salatdressings eingesetzt. Rotalgen dienen auch zur Herstellung von Gelatineersatzstoffen wie Agar Agar.

Übrigens: Der Proteingehalt von Algen ist höher als bei einem Schnitzel oder Ei.

Doch aufgepasst! Es gibt auch giftige Arten, die nicht verspeist werden sollten, weil sie Schwermetalle und viel Iod enthalten - zu viel für unsere Schilddrüse.

 

 

Thunfisch-Nudelsalat mit Wafu-Dressing


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