Thunfisch ist gesund und mit seinem dezenten Geschmack und festen Fleisch einer der beliebtesten Speisefische weltweit. Aufgrund von Überfischung und illegaler Fischerei stellt sich jedoch die Frage: Welchen Thunfisch dürfen wir essen?
Wie nachhaltig ist Thunfisch?
Es gibt nicht nur eine Art von Thunfisch – der Name "Thunfisch" umfasst acht verschiedene Arten der Gattung Thunnus sowie den Echten Bonito, auch bekannt als Skipjack (Katsuwonus pelamis), der trotz seines Namens kein Thunfisch ist, aber oft als "Dosenthunfisch" verkauft wird.
Viele Thunfischbestände, darunter auch alle Bestände des Echten Bonito, zeigen derzeit gesunde Populationsgrößen. Allerdings sind einige Thunfischbestände stark überfischt.
Wer Thunfisch konsumieren möchte, sollte sich beim Kauf auf Produkte mit dem MSC-Siegel beschränken. Derzeit sind Weißer Thun, Gelbflossenthun und Echter Bonito mit dem MSC-Siegel in gut sortierten deutschen Supermärkten erhältlich.
Welchen Thunfisch darf ich essen?
Auf unserer Thunfisch-Startseite zeigen wir:
- welche Thunfischarten es gibt
- wo Thunfische leben
- wie gut es den verschiedenen Beständen geht
- wie man Thunfisch fängt
- welche Probleme und Risiken mit dem Thunfischfang verbunden sind (Überfischung)
- was der MSC tut, um die Thunfisch-Fischerei nachhaltig zu machen und
- wie nachhaltig das Thunfischangebot deutscher Supermärkte ist
So erkennst du nachhaltig gefangenen Thunfisch
Thunfischwissen für Foodies
Ist der Verzehr von Thunfisch gesundheitlich bedenklich?
Da es sich um einen großen Raubfisch handelt, der sich vorwiegend von anderen Fischen und Meeresbewohnern ernährt, kann Thunfisch Quecksilber und andere Schwermetalle enthalten.Fisch ist allgemein ein nährstoffreiches Lebensmittel. Doch beim Thunfisch schwingt immer das Thema „Quecksilber“ mit. Was ist da dran?
Wir klären auf: Quecksilber gelangt vor allem durch Industrie-Emissionen ins Meer, etwa durch Kohleverbrennung. Dort sammelt es sich in Plankton an, das von kleinen Fischen gefressen wird. Raubfische wie Thunfisch nehmen es auf, wenn sie diese Fische fressen. Über die Jahre kann sich so eine beträchtliche Menge des giftigen Methylquecksilbers in ihrem Körper anreichern.
Und obwohl diese Umweltbelastung seit Jahrzehnten zurückgeht, bleibt der Quecksilbergehalt in Thunfischen unverändert. Wahrscheinlich kommt das von alten Ablagerungen des Schwermetalls in tieferen Meeresschichten, die weiterhin in die Nahrungskette gelangen.
Methylquecksilber (die vorherrschende Form von Quecksilber in Fisch und anderen Meeresfrüchten) kann sich auch im menschlichen Körper anreichern und vor allem das Nervensystem schädigen. Besonders gefährlich ist es für Schwangere und Kleinkinder, da es die Gehirnentwicklung beeinträchtigen kann. Auch bei Erwachsenen kann eine langfristig hohe Aufnahme zu neurologischen Störungen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Nicht alle Thunfischarten enthalten gleich viel Quecksilber. Größere und langlebigere Arten (wie der Blauflossen- oder Großaugenthun, die in tieferen Gewässern jagen) enthalten höhere Mengen als kleinere Arten wie der Skipjack-Thunfisch (Echter Bonito), der hierzulande fast in ausschließlich Dosen verkauft wird und die mit Abstand am meisten verzehrte Thunfischart ist.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt eine tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge für Methylquecksilber von 1,3 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht an. Daraus lassen sich grobe Verzehrempfehlungen ableiten:
• Gesunde Erwachsene: Ein bis zwei Portionen (150-300 g) Thunfisch pro Woche sind unproblematisch, solange verschiedene Thunfischarten konsumiert werden.
• Schwangere & Stillende: Maximal eine kleine Portion (ca. 100 g) pro Woche – vorzugsweise aus quecksilberärmeren Arten wie Skipjack.
• Kleinkinder (bis 6 Jahre): Besser auf Thunfisch verzichten oder nur sehr geringe Mengen konsumieren.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass beim Thema Fisch nicht nur isoliert dessen Gehalt an Schadstoffen betrachtet werden sollte. Daneben sind auch die gesundheitlichen Vorteile des Fischverzehrs zu berücksichtigen, etwa die Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und bestimmten mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
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