Der Seelachs ist in Deutschland ein begehrter Fisch für eine Vielzahl von Gerichten. Doch nur die wenigsten wissen, dass er mit dem Lachs nicht mehr als den Namen gemeinsam hat. Wir verraten Ihnen, was für ein Fisch der Seelachs ist, was ihn vom Alaska-Seelachs unterscheidet und wie er überhaupt zu seinem Namen kam.
Lat.: Pollachius virens
Auch Köhler genannt
Größe: Ø 70 cm
Alter: bis 25 Jahre
Was ist Seelachs?
Der Seelachs gehört zur Familie der Dorsche und ist ein naher Verwandter des Kabeljaus. Er wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts Köhler oder Kohlfisch genannt. Unter diesem Namen ist er Fischern und Fischexperten auch heute noch bekannt.
Seinen neuen Namen verdankt er einer klugen Verkaufsstrategie. Ungefähr zur Zeit des Ersten Weltkrieges wurden echte Lachse in den deutschen Flüssen immer rarer. Sie galten als Delikatesse und waren dementsprechend begehrt. Kurzentschlossen wurde deshalb das dunkle Fleisch des wenig beliebten Köhlers rot eingefärbt, in Salz und Öl eingelegt und als Lachsersatz verkauft.
Die Strategie ging auf. Binnen kürzester Zeit wurde der Köhler-Lachsersatz zum Verkaufserfolg. Nun musste nur noch ein neuer Name her, der weniger deutlich macht, dass es sich bei dem schmackhaften Fisch lediglich um ein Ersatzprodukt handelt – der Name Seelachs war geboren....
Seelachs: Fischerei & Nachhaltigkeit
Seelachse bewegen sich freischwimmend im offenen Meer. Sie werden verhältnismäßig groß und alt, was auch bedeutet, dass sie langsam wachsen und erst spät geschlechtsreif werden. Um Seelachs nachhaltig zu befischenm, muss darauf geachtet werden, dass nur ausgewachsene Fische gefangen werden. Seelachs gilt in Europa als nicht gefährdet.
Die gängigen Fangmethoden für Seelachs sind pelagische Schleppnetze, Grundschleppnetze, Ringwaden, Stellnetze und Langleinen.
Bei Seelachs mit dem MSC-Siegel kann man sicher sein, dass er aus einer Fischerei stammt, die die strengen Kriterien des MSC-Umweltstandards einhält von unabhängigen Experten kontrolliert wird. Zertifizierte Fischereien müssen ihren Einfluss auf das marine Ökosystem gering halten - Maßnahmen sind zum Beispiel Vorgaben zu Maschengrößen, um Beifang zu verhindern oder Sperrungen von Fanggebieten für bestimmte Fangmethoden.
Es gibt eine Vielzahl von Seelachs-Produkten in den großen deutschen, österreichischen und Schweizer Supermärkten, ob als Schlemmerfilets, Pasteten, Trockenfisch oder völlig naturbelassen.
Fanggebiete: Wo lebt der Seelachs?
Der Seelachs lebt in gemäßigten bis kalten Gewässern, vor allem Nordatlantik und im Norden der Nordsee. Das unterscheidet ihn von seinem nahen Verwandten, dem Alaska-Seelachs, der ausschließlich im Nordpazifik anzutreffen ist. In den letzten Jahren wurden Seelachse vermehrt auch in der Ostsee gesichtet. Sie bewegen sich in großen Schwärmen sowohl in Küstennähe als auch im offenen Meer.
Seelachse sind Räuber und ernähren sich von anderen Fischen.
Wie sieht ein Seelachs aus?
Der Seelachs hat einen schlanken, langgestreckten Körper, der am Rücken und Kopf dunkel, fast schwarz gefärbt ist. Sogar das Maul ist innen schwarz. Dieser auffälligen Färbung verdankt er auch den Namen Köhler oder Kohlfisch. Zum Bauch hin wird er heller und schließlich silbrig-weiß. Charakteristisch sind ein heller Seitenstreifen, der parallel zum Rücken verläuft, und der deutlich vorstehende Unterkiefer von älteren Tieren. Sie haben drei nahezu gleich lange Rückenflossen und zwei eng zusammenstehende Afterflossen.
Obwohl der Seelachs zur Familie der Dorsche gehört, fehlt ihm der für diese Fische typische Kinnfaden.
Seelachse erreichen ein stolzes Alter von 20 bis 25 Jahren und können bis zu 1,20 m lang werden.
Lachs, Seelachs, Alaska-Seelachs: Was ist der Unterschied?
Seelachs auf dem Teller
Von dem früheren Widerwillen dem Seelachs gegenüber ist heute nichts mehr zu spüren. Er zählt längst zu den beliebtesten Speisefischen. Fischliebhaber schätzen ihn für seinen aromatischen, würzigen Geschmack und sein festes, fettarmes Fleisch. Außerdem ist er eine sehr gute Quelle für hochwertige Proteine.
Dank seines kräftigen Geschmacks wird Seelachs häufig für verarbeitete Fischprodukte wie Fischstäbchen und Schlemmerfilets verwendet. Doch auch ganz naturbelassen oder als Filet bietet er eine hervorragende Grundlage für eigene Rezepte. Ob man ihn für kräftig gewürzte asiatische oder milde mediterrane Gerichte zubereitest, bleibt ganz dem eigenen Geschmack überlassen, der Seelachs passt zu allen Küchen. Sogar die ganz einfache Kombination mit Salzkartoffeln und etwas Butter ist eine echte Delikatesse.
Außerdem ist der Seelachs ein ausgezeichneter Grillfisch, da das feste Fleisch auf dem Grill nicht zerfällt und die Grillaromen sehr gut zum typischen Seelachs-Geschmack passen.
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