Alaska-Seelachs, Lachs, Seelachs – drei sehr ähnliche Namen und doch verschiedene Fische. Wer Lachs kaufen will, ist als Laie oft ratlos, was sich hinter welcher Bezeichnung verbirgt und ob die Namen etwas mit der Qualität zu haben. Wir verraten Ihnen, was es mit dem Alaska-Seelachs auf sich hat und wie er sich von seinen Namensvettern unterscheidet.
Lat.: Gadus chalcogrammus (früher: Therargra chalcogramma)
Alter: bis zu 28 Jahre
Größe: Ø 60 cm
Gewicht: Ø 2 kg
Was ist Alaska Seelachs?
Die für Verbraucher etwas schwierige Orientierung bei Lachsprodukten wird mit dem Alaska-Seelachs – neben Lachs und Seelachs der dritte Fisch im Bunde – nicht einfacher.
Der Alaska Seelachs, auch Pazifischer Pollack, ist ein enger Verwandter des Kabeljau (Gadus morhua) und gehört wie dieser zur Familie der Dorsche. Im Gegensatz zum Alaska-Wildlachs ist der Alaska-Seelachs also kein Lachs.
Der Name Alaska-Seelachs wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführt, als echte Lachse immer knapper wurden und dorschartige Fische erstmals als Lachsersatz verkauft wurden. Die Fischverkäufer versprachen sich bessere Umsätze, wenn der begehrte Lachs im Namen auftauchte - und der Plan funktionierte. Der schmackhafte Pazifische Pollack schaffte es unter der Bezeichnung Alaska-Seelachs bis heute zu einem der beliebtesten Speisefische zu werden.
Lachs, Seelachs, Alaska-Seelachs: Was ist der Unterschied?
Fischerei & Nachhaltigkeit beim Alaska-Seelachs
Da sich Alaska-Seelachse in großen Schwärmen in der Nähe des Meeresbodens bewegen, werden sie üblicherweise mit Schleppnetzen gefangen.
Alle aktuell MSC-zertifizierten Alaska-Seelachs Fischereien fischen ausschließlich mit pelagischen Schleppnetzen, die freischwebend und ohne größere Grundberührung durchs Wasser gezogen werden und das Ökosystem des Meeresbodens schonen. Sie haben außerdem wenig Beifang. Dafür sorgen nicht zuletzt auch ihre Zertifizierungsauflagen zum Schutz des Königslachses und der Stellerschen Seelöwen, die sich von Alaska-Seelachs ernähren.
Die Alaska-Seelach Bestände gelten als nicht überfischt.
Fanggebiete: Wo lebt Alaska-Seelachs?
Der Alaska-Seelachs lebt im Nordpazifik. Die Schwärme sind sowohl in der Nähe der Küste als auch im offenen Ozean anzutreffen.
Der Alaska-Seelachs ist ein Schwarmfisch, der sich vor allem in der Nähe des Meeresbodens aufhält und lediglich zum Jagen in höhere Meeresschichten aufsteigt. Er ernährt sich vorwiegend von Bodentieren, Sand-Aalen, Krebsen und kleineren Schwarmfischen wie Heringen.
Aussehen des Alaska-Seelachses
Der Körper des Alaska-Seelachses ist schlank und langgestreckt mit einem deutlich sichtbaren geschwungenen Seitenstreifen. Die fleckige, dunkle Färbung des Rückens geht zum Bauch hin in ein helles, silbriges Weiß über. Die Bartfäden an Unterlippe und unterem Kopfansatz zeigen, dass er zur Familie der Dorsche gehört. Die drei nahezu gleich langen Rückenflossen sind deutlich voneinander getrennt, stehen aber genauso wie die Bauch- und Afterflosse eng zusammen.
Der Alaska-Seelachs wird durchschnittlich 22 Jahre alt, bei einzelnen Tieren wurde jedoch ein deutlich höheres Alter von bis zu 28 Jahren nachgewiesen. Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 60 cm ist er kleiner als Seelachse.
Eine Alaska-Seelachsfischerei mit Familientradition
Die Geschichte der Generationen von Alaska-Seelachsfischern in der Barentssee und ihrem revolutionären "Catch-Share"-System.
Alaska-Seelachs auf dem Teller
Der Alaska-Seelachs ist schon lange einer der beliebtesten Speisefische Deutschlands und rangiert in 2020 auf Platz 3 laut FIZ nach Lachs und Thunfisch. Er macht knapp ein Fünftel des in Deutschland verzehrten Speisefischs aus.
Das weiße bis zartrosa Fleisch des Alaska-Seelachs ist besonders zart und sehr mild. Das wissen vor allem Menschen zu schätzen, die zwar keine großen Fischliebhaber sind, aber auf eine gesunde Ernährung achten. In diesem Punkt überzeugt der Alaska-Seelachs auf der ganzen Linie. Er ist besonders fettarm, enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren und ist reich an hochwertigen Eiweißen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wie Jod.
Meistens wird der Alaska-Seelachs tiefgefroren und bereits verarbeitet verkauft. Deshalb landet er meistens in Form von Fischstäbchen, Schlemmerfilets oder fertigen Pfannengerichten auf dem Teller. Doch auch aus den unverarbeiteten Filets lassen sich leckere Fischgerichte zaubern, denn der milde Geschmack passt zu einer Vielzahl von verschiedenen Küchen. Ob in einer kräftigen Fischsuppe, einem milden, sommerlichen Reisgericht oder zu deftiger Hausmannskost – der Alaska-Seelachs ist vielseitig und verleiht jedem Gericht eine ebenso leckere wie gesunde Komponente. Auch im japanischen Surimi steckt meist Alaska-Seelachs.
Der Alaska-Seelachs macht sich außerdem hervorragend auf dem Grill und in der Pfanne, denn das feste Fleisch zerfällt nicht zu schnell und nimmt die Grill- und Brataromen gut auf, so dass es sich ausgezeichnet für viele leckere Grillfisch-Gerichte eignet.
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