Fördergelder für den Meeresschutz – der Ocean Stewardship Fund
Die Kennzeichnung von Stachelrochen durch Satellitentechnik, die Umsiedlung von Seeigeln oder die Entwicklung von Tiefseekameras. Das sind drei von insgesamt 22 Projekten, die der Marine Stewardship Council (MSC), das internationale Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Fischerei, dieses Jahr im Rahmen seines Ocean Stewardship Fund (OSF) unterstützt.
Mit diesem 2018 ins Leben gerufenen Spendenfonds, hat der MSC bereits 64 innovative Projekte und Forschung zum Schutz der Meere mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert.
Das Schwerpunktthema in diesem Jahr ist „Erhalt und Schutz der biologischen Vielfalt in den Meeren“. Insbesondere Forschungsvorhaben, die sich mit den Auswirkungen der Fischerei auf den marinen Lebensraum und ihrer Wechselwirkung mit gefährdeten, bedrohten oder geschützten Arten befassen, werden mit Fördergeldern von insgesamt rund 900.000 Euro unterstützt.
Wir können nur schützen, was wir kennen
Zu den Preisträgern zählt auch eine Projektbeteiligung der deutschen MSC-zertifizierten Doggerbank Seefischerei GmbH. Im Rahmen dieses Projektes werden Unterwasserkameras eingesetzt und Berichte über unerwünschte Fänge ausgewertet. Die Ergebnisse sollen der Schleppnetzfischerei auf schwarzen Heilbutt in Grönland helfen, ihre Auswirkungen auf den Tiefsee-Lebensraum besser zu verstehen. „Wir können nur schützen, was wir kennen! Damit unsere Fischerei ökologisch wertvolle und sensible Gebiete und Organismen meiden kann, müssen wir zuerst herausfinden, wo diese sich überhaupt befinden. Ein Großteil des Meeresbodens von der Küste bis zur Tiefsee sind im Detail noch gänzlich unbekannt. Derzeit liegen für weniger als 20 Prozent des Meeresbodens genaue Karten vor. Gemeinsam mit der Zoological Society of London und dem Greenland Institute of Natural Resources möchten wir mit diesem Projekt Daten sammeln, um den noch weitgehend unbekannten Lebensraum in der Tiefsee besser verstehen und schützen zu können,“ erklärt Dr. Uwe Richter, Geschäftsführer der Doggerbank Seefischerei GmbH.
Unterstützung für eine nachhaltige Fischerei im globalen Süden
Ca. die Hälfte der OSF-Fördergelder (430.000€) wird der Unterstützung einer nachhaltigen Fischerei im globalen Süden zuteil. In Mexiko beispielsweise, sollen die geförderten Forschungsarbeiten der Universität von Baja California (UABC) Aufschluss darüber geben, ob eine Umsiedlung von Roten Seeigeln in Gebiete mit höherer Dichte an Seetang zur Erholung der Bestände beitragen kann. Lokale Hitzewellen im Meer haben zu einem Rückgang von Seetangwäldern geführt, die wiederum Nahrungsgrundlage der Seeigel sind. Durch eine Umsiedlung von Roten Seeigeln in ein Gebiet mit reichlich Nahrungsgrundlage erhofft man sich positive Auswirkungen auf den Zustand der lokalen Seeigelpopulation.
Vivien Kudelka, MSC Fisheries und Stakeholder Manager Deutschland/Österreich/Schweiz: „Herzlichen Glückwunsch an alle diesjährigen Preisträger des Ocean Stewardship Fund. Forschung und Projekte, die sich dem wachsenden Druck auf unsere Meere und den zunehmenden Anforderungen an die globale Fischereiindustrie widmen, sind wichtiger denn je. Um innovative Forschung voranzutreiben, haben wir uns dazu verpflichtet, diese Projekte jährlich mit fünf Prozent der Lizenzgebühren aus dem Verkauf von Produkten mit dem MSC-Siegel zu unterstützen. Um die Reichweite des Fonds noch auszubauen, öffnet er sich dieses Jahr zum ersten Mal für Spenden von Dritten. “