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Geschenke und Nachhaltigkeit - ein Widerspruch? Mit unseren Tipps könnt Ihr das Schenken in Eurer Familie nachhaltiger und vielleicht sogar entspannter gestalten.

Weihnachten und Geschenke sind untrennbar verbunden. Und es ist eine schöne Tradition, sich zu diesem Anlass mit den Wünschen und Bedürfnissen seiner liebsten Menschen auseinanderzusetzen, indem man überlegt, womit man ihnen eine Freude bereiten kann. Allerdings führt der damit verbundene Kaufrausch bei immer mehr Menschen zu echtem Stress. Die verkaufsoffenen Sonntage in der Adventszeit, an denen sich Unmengen von Menschen schlecht gelaunt auf Geschenkesuche durch die Geschäfte quälen, anstatt mit ihren Familien einen ruhigen Adventssonntag zu verbringen, sind das beste Beispiel dafür.

Besonders Kinder werden oft mit Geschenken überhäuft und können die einzelnen Gaben gar nicht richtig schätzen. Das ist nicht nur aus psychologischer Sicht schade, sondern auch ökologisch bedenklich, vor allem wenn beim Kauf nicht auf Herkunft und Produktionsbedingungen geachtet wird. Doch es gibt eine einfache Lösung: Wählt stattdessen lieber einige wenige Geschenke verantwortungsvoll aus. Ob Erzeugnisse aus lokalen Handwerksbetrieben, sozialen Werkstätten (z.B. für Menschen mit Behinderung) oder Produkte mit Ökosiegeln – beim Kauf dieser Produkte könnt Ihr Euch sicher sein, dass fair produziert wurde und Ihr unterstützt gleichzeitig einen guten Zweck.

Wir haben einige Tipps, wie Ihr das Schenken in Eurer Familie nachhaltiger und vielleicht sogar entspannter gestalten könnt.

Plastik vermeiden und Ökosiegel beachten

Wer Kinder hat, kennt das Problem. Die Spielzeuggeschäfte sind voll von Spielwaren aus buntem Kunststoff. Viele davon werden als billige Massenware hergestellt. Neben den negativen Auswirkungen, die Plastik auf unsere Umwelt hat, geraten auch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken immer wieder in die Kritik. 

Spezielle Güte- und Ökosiegel zeigen Euch beim Einkauf, dass die Spielsachen unter fairen Bedingungen und mit umweltfreundlichen Materialien hergestellt wurden. Auf der langen Liste der Siegel für Spielzeuge sind die des FSC, Blauer Engel, Oeko-Tex und des Vereins „spiel gut“ die wichtigsten Kennzeichnungen für Nachhaltigkeit. So zeigt das FSC-Siegel, dass ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wurde und der Blaue Engel, dass die jeweils getesteten Bestandteile eines Spielzeugs umweltfreundlich sind. Das spiel gut-Siegel steht für allgemeine Umweltverträglichkeit, Sicherheit und Haltbarkeit und die Oeko-Tex Standard 100 Auszeichnung stellt sicher, dass Textilien keine schädlichen Stoffe oder Chemikalien enthalten.

homemade jam

Basteleien, Handarbeiten & Co. - Do It Yourself

Jeder von uns kennt es noch aus Kindertagen – Geschenke müssen nicht immer gekauft sein. Haben wir früher unsere Eltern mit selbst gemalten Bildern oder kleinen Handarbeiten erfreut, ist diese Sitte schnell in Vergessenheit geraten, sobald wir genug Geld hatten, um Geschenke zu kaufen. Das ist schade, denn man freut sich nicht nur über Selbstgemachtes von Kindern. Schließlich braucht man nicht nur die Idee, sondern investiert auch Zeit und Mühe, damit das Geschenk möglichst schön wird. Toll ist es, wenn die Sachen im Alltag benutzt werden können, wie zum Beispiel kuschelige Strickpullover, genähte Umhängetaschen oder getöpferte Teller, um Euch nur ein paar kleine Anregungen zu geben. Auch gebastelte Fotocollagen oder verzierte Haushaltsgegenstände kommen immer gut an.

Wenn Ihr kein Vertrauen in Eure Bastelkünste habt, ist das noch lange kein Grund auf selbstgemachte Geschenke zu verzichten. Überrascht Eure Liebsten mit Marmelade, einer eigenen Eierlikörkreation oder leckeren Pralinen. Dafür findet Ihr online unzählige Rezepte, von denen Ihr Euch inspirieren lassen könnt.

Gemeinnützige Arbeit unterstützen

Es gibt auch Geschenke, mit denen Ihr gleichzeitig anderen Menschen helft, zum Beispiel die Unterstützung von gemeinnütziger Arbeit. Ihr könnt den Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft in einem Verein bezahlen oder im Namen des Beschenkten Geld an eine NGO spenden.

Tierliebe Freunde und Familienmitglieder könnt Ihr mit einer Tierpatenschaft überraschen, die große internationale Organisationen wie der WWF anbieten. Im Gegensatz zu Tierpatenschaften in Zoos geht das Geld beim WWF nicht nur an ein bestimmtes Tier, sondern wird für die Bemühungen zur Erhaltung von gefährdeten Tierarten verwendet.

Anderen Menschen helft Ihr, indem Ihr Geschenke aus sozialen Werkstätten kauft, die es zum Beispiel für Menschen mit Behinderung oder als Reha- und Wiedereingliederungsmaßnahmen in Therapie- und Hafteinrichtungen gibt. Die Erzeugnisse sind oft aus umweltfreundlichen Materialien handgefertigt und können in Onlineshops wie entia.de oder werkstatt-design.de bestellt werden. Bei OxfamUnverpackt könnt Ihr hingegen mit Geld, das für Schulgebühren, Trinkwasser, Geburtshilfe oder Existenzgründung verwendet wird, Menschen in Entwicklungsländern helfen.

Alltag erleichtern

Wenn Ihr knapp bei Kasse seid oder die Weihnachtszeit einfach mal ohne Einkaufsstress verbringen wollt, sind Gutscheine für kleine Alltagsgefälligkeiten eine schöne Alternative. Oftmals unterschätzen wir die Freude, die wir anderen Menschen bereiten können, indem wir sie im Alltag unterstützen. Ob es um Hilfe bei der Gartenarbeit, den regelmäßigen Hausputz oder ein Babysitting-Angebot geht – mit kleinen Hilfen wie diesen verschenkt Ihr Zeit, eines der wertvollsten Luxusgüter in unserem oftmals durchgeplanten Alltag.

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Wichteln

Ein weiterer Weg, um sich nicht zu sehr mit dem Besorgen der Geschenke zu belasten, ist das Wichteln. Den meisten ist das Prinzip vermutlich von Schulweihnachtsfeiern oder Weihnachtsfeiern im Kollegenkreis bekannt. Einige Wochen vor der Feier werden Lose mit den Namen aller Teilnehmer angefertigt. Jeder zieht ein Los und überlegt sich anschließend ein Geschenk für die entsprechende Person. Das lässt sich auch gut auf die Familienfeier übertragen. So muss jeder nur ein Geschenk besorgen und am Ende geht trotzdem niemand leer aus. Eine schöne Variante, um weniger zu konsumieren und sich auf die ursprüngliche Bedeutung der Weihnachtszeit zu besinnen.