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MSC-Redaktion

Die MSC-Redaktion bringt Ihnen Neuigkeiten aus der Welt der nachhaltigen Fischerei.

Marine Ökosysteme sind komplex, die Auswirkungen menschlicher Eingriffe auf diese Systeme noch komplexer. Nur mit solidem Wissen sind unsere Meere zu schützen und Fischbestände zu erhalten. Fachwissen ist also eine wesentliche Voraussetzung für eine schonende Fischerei.

Die wissenschaftliche Reihe MSC Science Series veröffentlicht wichtige Forschungsergebnisse, die das MSC-Zertifizierungsprogramm untermauern. Die Studien und Forschungsberichte präsentieren die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Fragen im Zusammenhang mit Fischereiressourcen, dem Lebensraum Meer, Ökosystemen und anderen wichtigen Themen.

Aussagekräftige Studien und zuverlässige Untersuchungen bilden das Fundament der Arbeit des MSC. Sie helfen zu gewährleisten, dass die MSC-Kriterien für nachhaltige Fischerei stets die neuesten wissenschaftlichen Kenntnisse reflektieren. Maßgeblich ist aber auch, dass neue Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nur so werden Forschungskapazitäten gestärkt, ein breiteres wissenschaftliches Verständnis geschaffen und die Auseinandersetzung mit Fischbeständen, Best Practice im Fischereimanagement und der Zertifizierung von Fischerzeugnissen gefördert.

Diese Plattform dient als Ort des Wissensaustauschs. Interessierte rund um das Thema „nachhaltige Fischerei“ können hier neue Forschungsergebnisse kostenlos abrufen.

Nach dem Erfolg der ersten beiden Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Reihe MSC Science Series ist nun die dritte Ausgabe erhältlich. Die darin enthaltenen zwei Publikationen im Überblick (weiterführende Links auf Englisch):

1) Vorbildliche Methoden, um den Einfluss der Fischerei auf den Meeresboden zu beurteilen und zu reduzieren

  • In diesem Bericht bewerten die Autoren vorbildliche Methoden des Fischereimanagements beim Fang von Tieren auf dem Meeresboden – dazu zählen Lebensräume in der Tiefsee, sensible Strukturen wie Korallenriffe und küstennahe Gebiete, in denen sich Fische und wirbellose Tiere fortpflanzen.
  • Die Autoren erkennen die Schwierigkeiten im Monitoren, der Bewertung und der Reduzierung von Bodenauswirkungen bei Fischereien an und ziehen die Schwierigkeit in Betracht, Befunde von intensiven standortspezifischen Untersuchungen auf die Ebene einer Fischerei zu übertragen.
  • Allerdings wird herausgestellt, dass korrekte Daten über die Eigenschaften des Meeresbodens sowie die Verbreitung der Fischerei besonders wichtig sind, um sorgfältige Beurteilungen zu geben und betonen die Wichtigkeit von örtlichen Erkenntnissen bei Fischereien mit mangelhafter Datenlagen.
  • Da Managementsysteme nur dann wirkungsvoll sind, wenn die definierten Maßnahmen durchgesetzt und geregelt werden, behandelt der Bericht auch das Thema “Governance in Fischereien“, indem verschiedene Rollen klassifiziert werden, welche Regierung, Verbraucher und andere Interessenvertreter in der Politik und der Entscheidungsfindung darin spielen könnten.
     

2) Ein Überblick über die Bedeutung des Konzepts von Meta-Populationen für die Fischerei

  • Dieser Bericht liefert eine technische Anleitung, auf der die Bewertung von Fischereien beruht, für die das Konzept der Meta-Populationen angewandt werden muss. Anders als sich selbsterhaltende ‘geschlossene’ Populationen, sind Meta-Populationen geographisch voneinander isolierte Populationen, die auf das Einbringen von Larven aus einer oder mehreren ausgeprägten lokalen Populationen angewiesen sind, um ihre Anzahl zu erhalten. Larven werden normalerweise durch Meeresströmungen zwischen den Populationen verbreitet.
  • In marinen Lebensräumen werden Meta-Populationen normalerweise von ortsgebundenen oder sessilen Wirbellosen (z.B. Hummer, Muscheln) gebildet, die einen eingeschränkten Bewegungsbereich haben. Einige Fischarten (z.B. Nord-Ost-Atlantischer Hering, Lachs) können jedoch auch Meta-Populationen bilden.
  • Die Jakobsmuschel-Population in Georges Bank ist ein klassisches Beispiel einer Meta-Population. Eine einzige kleine lokale Population produziert 82% der Eier des gesamten Gebietes, das zeigt, wie wichtig es ist, entscheidende Ausgangspopulationen zu ermitteln und entsprechend zu beaufsichtigen.
  • Als Ergebnis des Berichts wird empfohlen, dass ein deutlicheres Verständnis der Struktur und Dynamik von lokalen Fischpopulationen, einschließlich ihrer räumlichen Verteilung, Lebensdauer, Verbundenheit durch Larven sowie Meeresströmungen, zu genaueren Vorhersagen zum Zustand eines Bestandes führt und dabei hilft, das Management und Bewirtschaftungsstrategien für Fisch in Meta-Populationen zu bestimmen.